Trauer um Karl SchiesbergEhemaliger Wirt des Weißen Holunder ist tot

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Karl Schiesberg engaierte sich als Domschweizer, zuvor leitete er gemeinsam mit seiner Frau Margot den „Weißen Holunder“ in der Gladbacher Straße.

Karl Schiesberg engaierte sich als Domschweizer, zuvor leitete er gemeinsam mit seiner Frau Margot den "Weißen Holunder" in der Gladbacher Straße.

Weltoffenheit war ihm ein Anliegen - als Wirt und auch als christlicher Mensch. Nun ist Karl Schiesberg im Alter von 74 Jahren gestorben.

Es hätte kaum einen Ort geben können, an dem das Gedenken an Karl Schiesberg besser aufgehoben gewesen wäre, als im „Singenden Holunder“. So wanderten die Gedanken der Sängerinnen und Sänger am Sonntagabend zum langjährigen Wirt des „Weißen Holunder“ in der Gladbacher Straße – am Freitag war Schiesberg im Alter von 74 Jahren gestorben. Zwischen 1992 und 2013 hatte er die Kneipe gemeinsam mit seiner Frau Margot betrieben und sich anschließend als Domschweizer engagiert und Pilgertouren zur Bruder-Klaus-Kapelle in Wachendorf organisiert.

Pilgerwanderung organisiert

Karl Schiesberg als kölsches Original zu bezeichnen ist sicherlich verdient, wobei er immer eher durch Zurückhaltung auffiel als durch markige Worte. Aufgewachsen war er in Oberaußem in Bergheim, lange war er als Sozialarbeiter, dann Wirt. „Das Wichtigste im Holunder war die Offenheit und die Willkommenskultur, das ließ sich im Dom fortführen“, sagte Schiesberg einst in einem Interview. Schon vor seiner Tätigkeit als Domschweizer übernahm er in St. Gereon das Ehrenamt des „Kirchenaufsehers“, in St. Alban hielt er schon mal Abendandachten. Weil ihm die Weltoffenheit der katholischen Kirche als junger Mensch fehlte, wechselte er damals die Seiten und wurde Protestant, „aber das war mir zu verkopft“, stellte er später fest.

Auch im Weißen Holunder wollte er die Türen für möglichst viele Stammtische, Gruppierungen und Denkrichtungen öffnen. Wobei die Musik stets eine herausragende Rolle gespielt hat. Es gab zahlreiche Gastspiele von Bands und Chören, einer der Höhepunkte war der Auftritt des Leipziger Gewandhauschors, der zuerst in St. Gereon geistliche und dann im Holunder weltliche Lieder zum Besten gab.

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