Neues ProtestformatOverather demonstrieren singend gegen die AfD

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Demonstration gegen Rechts auf dem Overath Bahnhofsplatz.

Demonstration gegen Rechts auf dem Overath Bahnhofsplatz.

Mit einer neuen Form des friedlichen Protests positionierten sich die Menschen aus dem Kreis Rhein-Berg gegen die AfD.

Wenn die AfD Veranstaltungen organisiert, dann sind Gegendemonstrationen inzwischen Normalität. Aber die AfD organisiert viele Veranstaltungen und irgendwann nutzen sich die Parolen, Trillerpfeifen und das Format einer klassischen Demonstration auch ab.

In Overath ließ sich die Initiative „Overath hält zusammen“ daher etwas Besonderes einfallen: Den Auftritt von vier Chören („Grenzenlos“, „O-Ton“, „Laut aber schief“ und der „Overather Kneipenchor“) und ein gemeinsames Singen, mit allen Menschen, die auf dem Bahnhofsvorplatz ein Zeichen gegen die AfD setzen wollten.

Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl auf 350 Personen

Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 350 Personen – bei der AfD-Veranstaltung gab es etwa zwanzig Teilnehmer. Und die Gegendemonstration, das gemeinsame Singen und Diskutieren, entwickelte sich zu einem informativen, aber auch fröhlichen Abend. Mit dabei auch Christoph Nicodemus, Overaths Bürgermeister (parteilos).

Drinnen im Kulturbahnhof ging es bei der AfD um „Frühsexualisierung – Hände weg von unseren Kinder“. Im ganzen Land organisiert die AfD solche Veranstaltungen gegen Sexualerziehung. In Bayern stellte die Partei einen „Dringlichkeitsantrag“, um Kinder gegen vermeintliche „Perversionen“ zu schützen.

Auf hunderten von Zetteln, die über den Bahnhofplatz gespannt waren, wurde Gegenposition bezogen. „Sexualpädagogik verhindert Übergriffe“, oder: „Tim möchte wissen, warum Julia zwei Papas hat“, hieß es auf den Papieren. Unwahrscheinlich, dass die Teilnehmer der AfD-Veranstaltung, diese Botschaften gesehen haben. Und die Erkenntnis des Abends? Wegsingen kann man die AfD nicht, aber mit Gesang kann ein Zeichen gesetzt werden – mit Spaß dabei.

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